Eine
Treppe führt in einen unterirdischen Kappellenaum, der aus
dem Fels herausgeschlagen wurde. Ursprünglich war dies ein
kleiner Raum, der im Mittelalter zur heutigen erweitert wurde.
Traditionsgemäss
hat die sizilianische Jungfrau Agatha in dieser Kruft, zur Zeit
des römischen Kaisers Decio Augustus im 3. Jahrhundert nach
Christi gewohnt. Dies war auch die Zeit als Quintonius Statthalter
von Sizilien war. Agatha suchte auf Malta Zuflucht, weil sie von
beiden wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt wurde.
Die
Hauptstadt Maltas Melita (das heute Mdina) war die Residenz des
römischen Statthalters, des Senats und galt auch als Garnison
für die römischen Soldaten. Auch das Bügervolk hatte
damals ihre Häuser auf diesem Teil der Insel. Nach ihrem kurzen
Aufenthalt auf Malta, kehrte Agatha in ihre Heimat nach Sizilien
zurück, wo sie dann aber am 5. Februar 251 nach Christi, aufgrund
ihres christlichen Glaubens gefoltert und getötet wurde.
Bis
zum heutigen Tage verehren die Malteser diese Kapelle die der heiligen
Agatha gewidmet wurde und Agatha und Maria, die Mutter Gottes mit
dem Jesukind an der Brust, zum Thema haben. In dieser Kapelle gibt
es auch andere Fresken zu sehen, die die heilige Agatha, die heilige
Margarethe, die heilige Lucia, die heilige Venera, den heiligen
Blasius, den heiligen Leonard, den heiligen Anton den Einsiedler
und die Mutter Gottes darstellen. Diese Fresken stammen von dem
sizilianischen Künstler Salvatore D'Antonio aus Messina. Der
Hauptaltar diser Kapelle wurde 1666 an Stelle eines Felsaltars erbaut.
Darauf stand eine Alabasterstatue der heiligen Agatha, sie Sie heute
oben im Museum besichtigen können.
Die
Katakomben waren in Wirklichkeit unterirdische Friedhöfe mit
verschiedenen Gräbern, die aus dem Fels herausgeschlagen wurden.
Der ganze Agathakatakombenkomplex misst 4100 Quadratmeter, aber
bur ein Zehntel davon ist für die Besucher zugänglich.
Die Gräber stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christi.
Es gibt verschiedene Gräberarten, wie zum Beispiel Kinder-und
Baldachingräber, oder Sattel-und Fenstergräbern. Die Gräber
wurden genau nach Mass und nach dem Wohlstand der Hinterbliebenen
angefertigt.Das Grab wurde mit einem Steindeckel geschlossen, mit
Mörtel beworfen und manchmal mit einer Inschrift versehen.
Die Leiche lag dann im Grabe, bis sie sich zersezte. Dann wurde
das Grab aufgemacht und gereinigt, weil es mehrmals benutzt wurde.
Die Gebeine wurden dann anschlissend geweihten Feldern beigesetzt.
Nach
der Beerdigung der Leiche, nahmen die Hinterbliebenen an einem runden
Tosch Platz und nahmen gemeinsam ein Totenmahl, das "Agape"
hiess und "liebendes Miteinander" bedeutet ein.
Aufgrund diese Rituals wurde dieser runde Tisch"Agapetisch"
genannt.
Den
Gängen entlang, kann man kleine Lichrnischen, die oft noch
Russspuren aufweisen weil sie für Öllampen bestimmt
waren, erkennen. Die einzelnen Gänge führen in alle
Richtungen. Allem Anschein nach wurden die Katakomben ohne Vorausplanung
angelegt. hinweise auf Malarien sind vorhanden, aber schlect erhalten.
Unter anderem sind auch einige Freskenspuren aus dem 4. Jahrhundert
nach Christi zu sehen. Eine stellt eine Inschriff auf griechisch
dar, die sagt, dass eine gewisse Dame namens Leonia diesem Grab
beigesetzt wurde. Ein benachbartes Grab ist z.B. auch mit Pelikan-und
Kränzendarstellungen geschmückt.
Der
Weg führt weiter durch eine enge Öffnung, die durch eine
Steintür verschlossen wird. Dann erreicht man bald das sogenannte
Allerheiligste der Agathakatakomben, eine Kapelle, die man für
die älteste, christliche Kapelle auf Malta hält und aus
dem Korallenkalk herausgeschlagen wurde. Der Kapellenraum ist halbkreisförmig
und mit viereckingen, ausgemeisselten Säulen an der Fassade
des Raums ausgeschmückt. Ursprünglich standen in dieser
Kapelle auch ein Agapetisch und zwei Felsstühle, die im Laufe
der Zeit aber zerstören wurden.
In
der Wand gegenüber ist eine schön geformte halbrunde Nische
zu sehen. Die Malerei auf dieser Nische ist in den Katakomben von
Malta einzigartig. Sie stammen aus dem 4. Jahrhundert nach Christi.
Auf dieser Nische lag damals auch eine Marmorplatte, von der heute
aber mit Symbolen der Frühchristen. Man erblickt auch die Darstellung
einer Muschelschale, die das ewige Leben symbolisiert. Die Zeichen
Alpha und Omega weisen auf den Satz der Apokalypse (1;8) "Ich
bin das Alpha und Omega, spricht Gott der Herr, der ist und der
war und der kommen wird, der Allmächte" hin.
Zwei
Becher die zu sehen sind, weisen auf die Eucharistiefeier hin. Zwei
Tauben stellen Frieden dar, während die Blumen, Symbole für
das himmlische Paradies sind. So ist dies die Botschaft: Teilnahme
an der Eucharistie in Verbinduung mit Christus is der Weg zu ewigem
Legen im himmlischen Paradies mit ihm. Diese Freske wurde im Jahre
2000 restauriert. Diese Kapelle ist das Allerheiligste und der Höhepunkt
des Besuchs in den Agathakatakomben.